Beratung, Lebenshilfe, Therapie

Was suche, was brauche ich – Beratung, Lebenshilfe, Therapie?

Leidensdruck bezeichnet das subjektive Erleben eines Leids, das einen (negativen) Einfluss auf die eigene Lebensqualität und das eigene Wohlbefinden ausübt. Ein ausreichend großer Leidensdruck stellt eine wichtige Triebfeder für Veränderungen dar und kann den Betroffenen veranlassen, Hilfe zu suchen oder angebotene Hilfe anzunehmen…sagt Wikipedia.

Es geht also um den neutralen (hoffentlich kompetenten) Dritten, der qua Beratung den eigenen blinden Fleck umschiffen kann, der Frage nach dem Sinn des Lebens eine perspektivische Antwort gibt oder eine psychische Störung des Denkens, der Emotionsregulation oder des Verhaltens behandelt, die üblicherweise mit signifikanter Einschränkung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Aktivitäten einhergeht.

Das Rat geben hat viele Methoden, Werkzeuge und Facetten, die mehr sind als der „running gag“ von dem Schlag, den jeder Rat begleiten könnte:

“Es ist mit dem Rat geben ein eigenes Ding. Und wenn man eine Weile in der Welt gesehen hat, wie die gescheitesten Dinge misslingen und wie das Absurdeste oft zu einem glücklichen Ziele führt, so kommt man wohl davon zurück, jemand einen Rat erteilen zu wollen. Im Grunde ist es auch von dem, der ihn gibt, eine Anmaßung”, schreibt Johann Wolfgang von Goethe seinem Eckermann, um ein wenig später zu ergänzen: “Man soll nur Rat geben in Dingen, in denen man selbst mitwirken will.”

In der Lebenshilfe geht es um die persönliche Begleitung und Unterstützung eines Menschen in Lebenskrisen, wie sie (die Lebenshilfe) ursprünglich als Seelsorge in der Welt war und von den Kirchen in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt wurde und wird. Wir reden hier von der Salutogenese oder mit Tatjana Schnell als Sinnerfüllung von einem grundlegenden Vertrauen in die Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens und dessen Bewertung als kohärent, bedeutsam, zielgerichtet und zugehörig.

Der therapeutische (Not)Fall hat häufig die Angst, die Hilflosigkeit, die Panik oder die Apathie im Gepäck. Auswege sind nicht sichtbar oder alle verstellt und die Entfernung zum rettenden Ufer nimmt eher zu als ab.

Eine grobe (Ein)Ordnung kann psychische Störungen des Denkens mit Psychosen, Manie, Wahn und Zwang verbinden. Eher external sind Sucht, Suchtmissbrauch und impulsives Verhalten einzuordnen. Eher internal sind Angst, Depression, Ärger, Suizidalität und Aufmerksamkeitsprobleme angesiedelt.

Die eigentliche Komplexität im „wahren Leben“ liegt darin, dass wir häufig Gemengelagen vorfinden, die alle drei Aspekte der Beratung, Lebenshilfe und Therapie erfordern, wenn es denn diagnostisch erkannt und zugelassen wird.